Schwalbenhaus
Durch die Aufgabe vieler Bauernhöfe, besonders innerhalb von Gelterkinden sind die Schwalben - vor allem die Rauchschwalben - auch aus dem Dorf verschwunden. Bei den Schwalben, welche wir heute noch vereinzelt im Dorf antreffen, handelt es sich vor allem um Mehlschwalben.
Die Mehlschwalbe baut ihr Nest gerne an die Hausfassade unter dem Dach und wird deshalb im Mundart als Huusschwalbe bezeichnet. Leider verschmutzt sie dabei gerne mit ihrem Kot die Fassaden. Dem kann zwar mit einem Brett unterhalb der Nester entgegen gewirkt werden. Trotzdem kann es vorkommen, dass die Schwalbennester entfernt werden. Dabei ist gerade in der heutigen Zeit, wo die Winter milder werden und immer mehr Insekten überleben, die Schwalbe ein nützlicher Gast in unserem Dorf. Es wurde errechnet, dass eine Schwalbenbrut mit zirka 150'000 Insekten gefüttert wird bis sie das Nest verlässt. Man rechne: sind alle 50 Nester unseres Schwalbenhauses besetzt, so werden 7, 5 Mio. Insekten pro Jahr in Gelterkinden verschwinden. Die Rauchschwalbe baut Gebäudeinnern, vorzugsweise in Ställen ihre Nester. Diese Schwalbe wird deshalb im Mundart Stallschwalbe genannt. Sie fängt bei Schlechtwetterperioden ihr Futter im Stall .
Wie wir bereits gehört haben, hat es fast keine Ställe mehr im Dorf, so dass in der Ortschaft die Förderung der Mehlschwalbe einfacher ist. Im Rahmen des Jubiläumsprojektes „175 Jahre BGV Basellandschaftliche Gebäudeversicherung“ im Jahre 2008 liess die BGV in 26 Baselbieter Gemeinden je ein Schwalbenhaus errichten. Der Vorstand des Natur- und Vogelschutzverein Gelterkinden bewarb sich anlässlich des eigenen 75-Jahre-Jubiläums um ein Schwalbenhaus. Am 15. April 2008 war es soweit: Unser Schwalbenhaus wurde beim Altersheim in Gelterkinden aufgestellt. Noch am gleichen Abend fand eine Einweihungsfeier mit den Sponsoren statt. Ende 2010 erfuhren wir von den Plänen der Altersheimstiftung der Bürgergemeinde Gelterkinden im Jahr 2012 ein neues Altersheim neben dem bestehenden zu bauen. Der Neubau sollte genau Schwalbenhauses errichtet werden.
Unser Vorstand machte sich sofort auf die Suche nach einem neuen Standort und wurde beim Jundthuus fündig. Die Ortsstiftung gewährte dem Schwalbenhaus „Asyl“. Am 02. April 2011 fand der Umzug dorthin statt. Da die Schwalben diese Unterkunft nie entdeckten und sich an einer anderen Stelle in Gelterkinden Hausbestzter die Schwalben langsam als störend empfanden wurde das Schwalbenhaus im April 2019 erneut umgesiedelt. Nun steht es vis a vis von der Badi in Gleterkinden. Im Jahr 2020 wurde unser Schwalbenhaus nun endlich erstmals an geflogen. Wir freuen uns sehr über die erste Brut und hoffen fest, dass auch im 2021 gebrütet wird.
-
Kurztext